Schockorange heizt Arnsberger Publikum ein

Großer Applaus im zu Dreivierteln gefüllten Sauerlandtheater. VokalTotal, die Arnsberger Kinder-und Jugendchöre der Stiftung Kirchenmusik unter Leitung von Kirchenmusikdirektor Gerd Weimar, haben am 18. Juni das Publikum mit ihrem Gesang, ihrer Bühnenshow und ihrem schauspielerischen Können mitgerissen und zum rhythmischen Klatschen bewegt. „Schockorange – auf der Suche nach dem Gewinnerrhythmus“ hieß das 13. Musical, das sie aufgeführt haben. Zum ersten Mal haben Almut Lürbke, zuständig für Kostüme, Bühnendekoration und weite Teile der Choreografie, und Gerd Weimar eine professionelle Regisseurin dabei. Marie Neuhaus-Schwermann hat den Jugendlichen gezeigt, wie man  die Bühne mit Leben füllt.  Ob als Chor am Bühnenrand, als Müllmann unter der S-Bahn-Brücke, als Aktionärin oder Sekretärin im Büro des Managers, die Mädchen tanzen, singen und bewegen sich ganz selbstverständlich.
Die warmen, leuchtenden Farben der Welt der Müllmänner, alle in orangenen Overalls, stehen im scharfen Kontrast zum Weiß der Projektionswand, dem Grau des Computers und des Schreibtischs im Büro des Managers. Zwei Welten treffen aufeinander: Orange, das sind die Müllmänner, die der Anführer Rocco Dilettanto, alias Charlotte Weimar, mit flotten Rhythmen – auf Mülleimern und mit Besen ausgedrückt –  in Stimmung und warm hält. Kalt hingegen ist es bei Manager Millionski. Deprimiert und verzweifelt klagt er den lebenslustigen Müllmännern seine Angst vor der Vorstandssitzung: Schwarze Zahlen muss er vorweisen, aber leider sind die rot.
So wechselt er vom Hamsterrad des Börsenmaklers zum Abfall-Entertainment. Und Rocco heizt  als sein Vertreter im schwarzen Anzug Millionskis Aktionäre und Mitarbeiter auf. Er trommelt auf dem Keyboard des Computers und die Aktien steigen. Gierig nach Geld geben ihm die Aktionäre sofort einen profitablen Arbeitsvertrag. Alle umschwärmen ihn, auch die tanzfreudigen Putzfrauen und die Müllmänner, die doch eigentlich Spaß an ihrem Leben, besonders am Apfelsinen-Wettpellen haben. Zuletzt allerdings stellt sich heraus: Nicht Geld macht glücklich, sondern Liebe und eine Rose, die Millionski aus dem Abfall fischt: „ Sie ist zu gut zum Wegschmeißen!“ und damit seiner ehemaligen Sekretärin eine Liebeserklärung macht.

Die Kinder und Jugendlichen – die in Haupt-und Nebenrollen mit Spaß und Konzentration die Bühne beleben, sind ganz im Thema drin, verausgaben sich beim Trommeln und Tanzen und genießen den großen Applaus und die Verbeugungen. Herauszuheben ist die Leistung von Charlotte Weimar, die sich als witzige, schlagfertige und ebenso improvisationsfreudige Bühnenfrau erwies. Ihre und Millionskis (am Abend: Sanja Berger, in der Schulaufführung: Fiona Kolossa) Sologesänge, dessen Duette mit Sekretärin Ann Christin Georg (Schulaufführung: Sophia Kummer), die witzig gespielten und gesungenen Szenen der Putzfrauen und die Massenszenen fordern Szenenapplaus.

„Wir freuen uns schon auf euer nächstes Musical in zwei Jahren“ dankte Hartmut Köllner, Vorsitzender der Stiftung Kirchenmusik, den Chören für ihr großes Engagement. Blumen und Schokolade erhielten die Choreographin, Schlagzeuger Markus Hengesbach und die Bassistin Alexandra Börger ebenso wie Almut und Willi Lürbke, die hinter und auf der Bühne unersetzlich sind, und natürlich Gerd Weimar, der mit den Chören ein halbes Jahr lang geprobt hat. „Am letzten Wochenende waren wir unterwegs zum intensiven Proben, und dann am Montag, Dienstag und Mittwoch haben wir praktisch im Sauerlandtheater gelebt bis zur Aufführung heute“, beschreibt er die letzten aufregenden Tage.
Der Einsatz hat sich gelohnt: Die sanges-und spielfreudigen Mädchen haben ihre Rollen gelebt, dabei Spaß gehabt und morgens – im von Schülern vollbesetzten Theater –  und abends Große und Kleine zum Lachen und Klatschen gebracht.

 

Dieser Beitrag stammt aus den Aktuellen Nachrichten des Kirchenkreises Arnsberg unter http://www.kirchenkreis-arnsberg.de/aktuell/.
Dort finden Sie auch erste Bilder der Aufführung.