Wir sind zurück!

Covid-19 stellt den Chorgesang auf die Probe: Auch wir haben unsere Probenarbeit im März vorübergehend eingestellt und die Zeit mit Online-Stimmbildung per Videokonferenz überbrückt. Jetzt wagen wir den Schritt zu gemeinsamen Proben und stützen uns dabei auf den aktuellen Stand der Forschung.

Informationsabend zum neuen Probenkonzept – Abstand halten und lüften, lüften, lüften.

Klar ist, dass sich SARS-CoV-2 wie Influenza über Tröpfcheninfektionen verbreitet. Dagegen schützt ein Mund-Nasen-Schutz oder ein Abstand von mindestens 1.5 Metern. Nach mehreren Superspreader-Ereignissen im Zusammenhang mit Chorproben, u.a. bei der Berliner Domkantorei, steht insbesondere die Frage im Raum, ob sich SARS-CoV-2 zusätzlich auch über Aerosole überträgt. Der aktuelle Stand sieht so aus: Es gibt Nachweise, dass SARS-CoV-2 in Aerosolen enthalten ist. Allerdings führt das nicht zu einer zwangsläufigen Übertragung. Die geringen Infektionszahlen bei medizinischem Personal sprechen dafür, dass eine hohe Viruslast in der Luft vorhanden sein muss, damit es zu einer Ansteckung kommt. In gut belüfteten Räumen ist es eher unwahrscheinlich, dass eine Infektion über Aerosole stattfinden kann.

Für uns heißt das: 1) Abstand halten um Tröpfcheninfektionen zu verhindern und 2) regelmäßiges Lüften um die Aerosole durch Frischluft zu entfernen.

Wie groß die Abstände beim Singen sein müssen, darüber gibt eine neue Untersuchung Aufschluss, die der Bayerische Rundfunk für seinen Chor in Auftrag gegeben hat: Bei guter Durchlüftung mindestens 2.5 Meter nach vorne und 1.5 Meter zur Seite. Wir erhöhen das großzügig auf 4 Meter nach vorne und 3 Meter zur Seite.

Die Probenarbeit findet daher aktuell in kleinen Gruppen mit maximal 16 Sänger*innen statt. Probenorte sind die Liebfrauenkirche in Arnsberg und die Kreuzkirche in Hüsten. Geprobt wird entweder als Stimmgruppe oder in kleinen gemischten Ensembles.

Die Konzertsituation gestaltet sich schwieriger: Ist der Veranstaltungsraum mit Zuhörern gefüllt, können wesentlich weniger Sänger auftreten. Gleichzeitig können insgesamt viel weniger Zuhörer die Veranstaltung besuchen können, so dass ein Konzert mit großem Orchester für uns wirtschaftlich nicht möglich ist.

Davon lassen wir uns natürlich nicht beirren und planen auch in diesem Jahr eine Aufführung des Weihnachtsoratoriums! Nach dem Motto „Klein, aber Fein“ wird es voraussichtlich mehrere Aufführungen für jeweils wenige Zuhörer geben, aufgeführt von einem kleinen Ensemble mit Klavierbegleitung. Weitere Details folgen demnächst.